Tagebuch

08 April 2007

1 Nacht in Kanchanaburi


Leider lagen die 50 US$ pro Uebernachtung bei den Elies weit ueber unserem Budget und so liessen wir uns am Abend mit dem Pickup nach Kanchanaburi fahren. Rucksaecke auf die Ladeflaeche, wir auch, und los gings. Es wurde schon nach 10 Minuten bitterkalt durch den sich verwirbelnden Fahrtwind auf der Pickupladeflaeche. Anne holte ihr Handtuch raus und wir murmelten uns die halbstuendige Fahrt so gut es ging zusammen ein. Es war schon lange dunkel und die Fahrt durch die Nacht so eng zusammengekuschelt liess noch einmal alle Erinnerungen an diesen wunderschoenen Tag auf der Elefantenfarm an uns vorbeiziehen.

Unser Hotel "Jelly Frog" hatten uns Hannes und Kathrin empfohlen, die dort selbst vor der Eliefarm eingekehrt waren. Schon im Dunkeln sahen wir, dass es eine richtig schoene Anlage mit Palmen und Blumen und Haengematten direkt am Ufer des Mekongs war. Die Uebernachtung fuer rund 5 US$ kostete uns nur 1/10 im Vergleich zur Elefantenfarm, dennoch hatten wir das Geld dort sehr gerne bezahlt, um die Fanties mit Nahrung und Medizin zu unterstuetzen, aber unser Budget war nunmal sehr knapp.

Unser Zimmer im Jelly Frog lag in der oberen Etage eines 2-stoeckigen Holzhauses mit durchgehender Balkonreihe. Nichts besonderes, dachten wir uns und legten die schweren Rucksaecke ab. Nach dem vielen Schleppen der Bananenbaeume und deren klebrigen Saft, der uns nun und noch immer von oben bis unten bedeckte, war eine Dusche mehr als bitter noetig. Anne stuerzte sich voller "Vorfreude" als erste unter das kalte Wasserrinnsal, dass aus einem verrosteten Rohrende aus der Wand fusselte. Hilft alles nix, der Dreck muss runter! Und nach 10 Minuten kam sie durchgefroren aus dem Bad, um Reike fuer seine Dusche Platz zu machen. Waehrend Anne noch mit dem Abtrocknen beschaeftigt war, rief Reike ploetzlich aus dem Badezimmer: "Hier kommt irgendwie kein Wasser mehr!". "Versuchs nochmal mit auf und zudrehen!", riet Anne ihm. Aber nichts half. Reike oeffnete die Badtuer und Anne entdeckte einen von oben bis unten eingeseiften Nacktfrosch, dem selbst die Haare mit Shampoo zum Zwiebelchen aufgetuermt standen. "Und nu?".

Anne konnte nicht mehr vor Lachen und kugelte sich auf dem Bett hin und her. Ein Plan musste her. Da unser Bad keine automatische Wasserspuelung fuer die Toilette besass (Standard in SO-Asien), stand ein mittelgrosser Kuebel mit Wasser und Schoepfkelle zum Klospuelen bereit. Anne sah keinen anderen Weg, als Reike mit der Schoepfkelle zu uebergiessen, um das klebrige Duschbad abwaschen zu koennen. Sie konnte sich nciht mehr halten vor Lachen bei dem Gedanken, Reike mit dem Toilettenwasser uebergiessen zu muessen, zumal sich in seinem Gesicht erste grosse Anzeichen des Ekels manifestierten. Wir warteten noch einen Moment und nach rund 15 Minuten war das Problem mit der Wasserpumpe scheinbar behoben und Reike konnte gluecklicherweise seinen Duschgang beenden. An diesem Abend schliefen wir sehr gluecklich unter unserem Moskitonetz ein und traeumten von unseren Elefanten und unserer schoenen warmen Dusche zu Hause.

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