Tagebuch

12 März 2007

Zu den 4000 Inseln - Suedlaos


don det25 Stunden herrlich bequeme Busfahrt lagen vor uns, nachdem wir aus Vang Vieng in den Sueden aufgebrochen waren. Gleich im ersten Minibus Richtung Vientiane lernten wir eine sehr nette Backpackerin aus Holland kennen. Wir machten alle ganz schnell die Augen zu, denn schlafend lassen sich die 100 km|h schnellen Fahrten durch die steilsen Haenge und die Ueberholmanoever vorbei an Huehnerlastern direkt vor der Kurve viel besser ertragen. Waehrend unseres Zwischenstops in der laotischen Hauptstadt Vientiane deckten wir uns erneut reichlich mit Proviant fuer die naechste Etappe der Busfahrt ein. Nach etwas Betteln bekam Anne auch ihre heissersehnten westlich importierten Shokoladenkekse und wir brachen froehlich auf nach Pakxe. Waehrend unsere ganzen Reise haben wir nur frisch gekochte, frisch geschaelte oder natuerlich verpackte (Banane) Sachen gegessen. Anne musste auf ihr heiss geliebtes Eis verzichten und auch von Eiswuerfeln, Salaten oder vielerlei Leckerein auf den Maerkten, bei denen wir nicht nachvollziehen konnten, wann und wie sie zubereitet wurden liessen wir lieber die Finger.


Auf der Busfahrt wurde uns beiden dann ziemlich deutlich bewusst, wieso wir bisher so diszipliniert waren. Mitten in der Nacht an einer Tankstelle im Nirgendwo wekte uns der Busfahrer hektisch und zeigte ungeduldig auf etwas im Dunkeln, was wir mit unseren Mueden Augen nicht erkennen konnten. Wir dachten, wir, die Falangs werden jetzt hier aus dem Bus geschmissen oder aehnliches. Aber es war die hollaendische Backpackerin, die dort zusammengekauert auf einem Stuhl sass, umringt von 15 Laoten. Sie hatte es mit dem Essen nicht so genau genommen und vergesst alles, was wir von zu Hause ueber Magen-Darm-Geschichten kennen…das war wirklich die Hoelle. Der menschliche Koerper kann sich in 30 Sekunden vollstaendig entlehren, das wissen wir jetzt jedenfalls.
Reike hat ihr den Rucksack mit frischen Klamotten und Handtuechern gebracht und Anne hat verhandelt, das der Bus nicht ohne uns weiterfaehrt und schliesslich konnten wir unsere Reise fortsetzen..


Pakxe war wirklich eine haessliche Stadt.

Da sich Reike nach seinem hifsbereiten naechtlichen Einsatz ebenfalls unwohl fuehlte, blieben wir in Pakxe laenger als geplant. Ueberall Muell und Dreck und auch in unserem Hotel machten wir freundliche Bekanntschaft mit den niedlichen Bettwanzen. Anne scheinen diese Krabbelviecher noch lieber zu moegen als Reike und so wechselten wir nach einer Nacht mit juckenden Flatschen an den Beinen das Hotel. Diesmal hatten wir einen Fernseher und die Vorfreude auf den 20.15 Film auf Englisch war riesengross. Lustig mal die Originalstimmen von bekannten Schauspielern zu hoeren.


Endlich konnten wir weiterfahren. Nach 3 Stunden im holprigen TukTuk und einigen Stops in denen wieder gegrillte Huehnerbeine ins Tuk Tuk zum Verkauf gereicht wurden, erreichten wir die Bootsanlegestelle. Unterwegs hatten sich ein laotisches Maedchen und ihr Opa, oder vielleicht ihr Vater, denn die Laoten sehen recht schnell sehr alt aus, sowas aehnliches wie weisse Radischen gekauft und gnatschten diese munter waehrend der Fahrt. Schmatzen und Spucken und alles auf den Boden werfen, was man nicht mitessen will gehoert hier dazu. Wie die Schweine, dachten sich Reike und Anne des Oefteren. Die weissen Radischen haben wir uns auch gekauft und sie schmecken herrlich. Ein bisschen wie Zuckererbsen, die noch in der Schote stecken.



Unsere Faehre auf die Insel Don Det war ein kleines schmales Holzboot mit reichlich Wasser ueberm Kiel und reichlich wenig Wasser darunter. Nach einigem Schoepfen stiegen wir zu viert, mit einem weiteren Backpackerpaar aus Kanada ein und die wilde Fahrt begann. Der Mekong fuehrte aufgrund der langen Trockenzeit und der starken Sonneneinstrahlung nur sehr wenig Wasser und ueberall ragten spitze Felsen aus dem Wasser, an denen man sich sehr wendig und geschickt vorbeischlaengeln musste. Der Taxifahrer sah so aus, als wenn er schon leicht einem im Tee hatte, aber zum Glueck winkte sein 4-jaehriger Sohn von der Bootsspitze uns immer um die Steine herum. Rechtzeitig, damit ein Aufprall nicht mehr verhindert werden koennte ;) Aber die Wahnsinns-Kulisse und das kuehlende Wasser machten alles gut und auch die Option zu kentern liess eigentlich nur den Gedanken an Erfrischung aufkommen.


Wir legten an einem Sandstrand am noerdlichen Zipfel von Don Det an und stiefelten dann wiedermal in der Mittagssonne los, um eine Unterkunft zu finden. Die ersten Meter zeigten sich als Tourimeile mit dicht an dicht stehenden Restaurants und schaebigen, zur Vermietung ausgeschriebenen Huetten. Zum Glueck entschieden wir uns einige Kilometer suedlich zu laufen, um dem Gewusel aus Party und Souveniershops zu entrinnen.

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